Tanzen gegen Demenz

Autor: Claudia Schneider (Unternehmenskommunikation)

Bewegung ist gesund und hält körperlich fit – das wissen wir alle. Und Tanzen ist eine Form der körperlichen Aktivität, die vielen Menschen Freude bereitet. Das Zusammenspiel von stimmungsvoller Musik, eingängigen Melodien  und rhythmischen Bewegungen erzeugt Frohsinn und körperliches Wohlbefinden. Dies gilt auch für Menschen mit Demenz, die im Tanz oft längst verloren geglaubte Fähigkeiten wieder aktivieren können.

„Beim Tanzen sind Körper und Geist voll im Einsatz. Mit der Bewegung trainieren wir Kraft und Ausdauer, aber wir orientieren uns auch im Raum und nutzen unseren Gleichgewichtssinn. Zudem müssen wir uns Bewegungsabfolgen merken und sind in Interaktion mit Tanzpartnern oder einer ganzen Gruppe“, erklärt Miriam Interthal, Tanz- und Bewegungstherapeutin im Haus am Nordwall.

Somit fördern Tänze nicht nur die körperliche Fitness, sondern haben auch positive Effekte auf das Gehirn. Aktuelle neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass Tanzen die „Neuroplastizität des Gehirns“ anregt, also die Fähigkeit, die eigenen chemischen und physischen Strukturen den Aufgaben anzupassen. Damit ist Tanzen wertvoll für die Demenzprävention und kann sogar positive Auswirkungen bei leichten Demenzsymptomen haben.

Tanzen sei auch eine Art „Erinnerungspflege“, sagt Einrichtungsleitung Ribana Klabunde. Die Senioren erinnern sich nicht nur an Schrittabfolgen, sondern auch an besondere Momente aus ihrem Leben: die erste Tanzstunde, den Hochzeitstanz oder gesellige Tanzabende mit Freunden.
„Basierend auf diesen Erkenntnissen, haben wir den Tanz in verschiedenster Form in unser Betreuungskonzept integriert – sei es bei regelmäßig stattfindenden Tanzcafés in der Tagespflege Haus am Kniep, dem Angebot „Tänze im Sitzen“, die auch für unsere weniger mobilen Bewohnerinnen und Bewohner geeignet sind oder auch besonderen Veranstaltungen wie unserem Tanz in den Mai“, berichtet Ribana Klabunde.

Und so war auch beim Tanz in den Mai eine fröhliche und ausgelassene Stimmung im Zentrum für Pflege und Betreuung am Nordwall. Über sechzig Bewohner und Tagespflegegäste sangen und tanzten fröhlich zu bekannten Frühlingsliedern.
Kulinarisch verwöhnt wurden die Senioren von den Korbacher Landfrauen mit frischen gebackenen Waffeln und Maibowle. Besonderer Höhepunkt war das Aufstellen des Maibaums mit Kränzen, die mit viel Kreativität von den Bewohnern dekoriert wurden.Bild 1 und 2: Glück kennt kein Alter – auch nicht beim fröhlichen Tanzcafe

 

Bild 1/2: Glück kennt kein Alter – Viel Spaß und Frohsinn beim Tanzcafé
Bild 3: Maifest – Senioren begrüssen musikalisch den Wonnemonat