Seit vielen Jahren widmet sich das Haus am Nordwall in besonderem Maße der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz. Im Jahr 2018 wurde der beschützte Pflegebereich Schwerpunkt Demenz eröffnet – insbesondere für Menschen in fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung. Gleichwohl leben auch in den anderen Wohnbereichen der Pflegeeinrichtung Senioren mit Demenz, die einer besonderen Zuwendung bedürfen. Und auch die Tagespflege Haus am Kniep wird von Gästen, die an beginnender Demenz leiden, besucht.
„Um den speziellen Bedürfnissen dementer Senioren gerecht zu werden, haben wir bereits vor einigen Jahren mit der Implementierung des Therapiekonzeptes MAKS® begonnen“, erklärt Einrichtungsleitung Ribana Klabunde. „Die überaus guten Erfahrungen haben uns darin bestärkt, MAKS® in der vollstationären Pflege und Betreuung sowie der Tagespflege zu etablieren, damit möglichst viele Senioren von den positiven Resultaten profitieren“.
MAKS® (motorisch, alltagspraktisch, kognitiv, sozial) ist eine nicht-medikamentöse Mehrkomponententherapie. Ziel ist die Förderung von körperlicher Bewegung und Koordination, Alltagskompetenzen sowie kognitiven und sozialen Fähigkeiten. Selbstständigkeit und Lebensqualität der Betroffenen sollen somit erhalten bleiben. Studien haben ergeben, dass mit dieser Therapieform alltagspraktische und kognitive Fähigkeiten stabilisiert und nicht-kognitive Symptome, z. B. Unruhezustände oder Schlafstörungen verringert werden können.
Die MAKS-Therapie® kann in Kleinstgruppen oder auch mit bis zu zehn Senioren stattfinden. und Die Therapiestunde wird von ausgebildeten MAKS® -Therapeuten durchgeführt und erfolgt regelmäßig, mit einer konstanten Gruppe und nach einem festen Schema. Hierbei kommen digitale Medien (z.B. Rate- und Quizspiele am großen Monitor) wie auch manuelle Techniken (z.B. Schreiben, Gestalten, Bewegungsübungen) zum Einsatz. Art und Schwierigkeitsgrad der Übungen richten sich nach den Fähigkeiten der Senioren.
„Die MAKS-Therapie strukturiert den Tag und schafft Verlässlichkeit auch bei täglich wechselnden Bedingungen. Wir haben gesehen, welche Fortschritte – im Kleinen wie im Großen – wir mit MAKS® erreichen können“, berichtet Pflegedienstleiterin Agnes Schmidt. Demenzbetroffene haben Erfolgserlebnisse, ihre soziale Teilhabe und positives Erleben im Alltag werden gefördert. Dies sei auch für Angehörige, Mitbewohner und Pflegepersonal eine Erleichterung.
In den Wohnbereichen des Haus am Nordwall und der Tagespflege Haus am Kniep sind mittlerweile zwölf Mitarbeitende des Pflegedienstes und der Sozialen Betreuung als MAKS®- Therapeuten tätig. Sie werden in regelmäßigen Fortbildungen weiterqualifiziert.
Red.: Claudia Schneider, Haus am Nordwall