Gratulation nach der Injektion

So liefen die ersten Corona-Impfungen im Haus am Nordwall ab

Korbach – „Herzlichen Glückwunsch – Sie sind die erste Korbacherin, die gegen Covid 19 geimpft wurde!“
Es war ein bedeutender Moment als Erna Jungclaus am Sonntag ihre erste Spritze mit der Corona-Impfung bekam. Die 91-Jährige wohnt im Pflege- und Betreuungszentrum „Haus am Nordwall“ in Korbach und gehörrt zu den ersten 165 Menschen in Waldeck-Frankenberg, die zum bundesweiten Impftstart am 27. Dezember ihre erste Dosis erhalten haben.

„Wir freuen uns sehr, dass unsere Einrichtung ganz vorne mit dabei ist“ erklärt Einrichtungsleitung Ribana Klabunde. Sie und ihre Kollegen seien schon seit geraumer Zeit mit dem Thema Impfung und den administrativen wie organisatorischen Vorbereitungen beschäftigt gewesen.
„Sobald klar war, dass die Impfungen durchgeführt werden, haben wir  unsere Bewohner und Angehörige bereits vorab informiert, Aufklärungsbögen und Einverständniserklärungen versendet“, berichtet Claudia Schneider (Qualitätsmanagement).
Somit habe man frühzeitig einen Überblick über die Impfbereitschaft in der Einrichtung und bereits vor den Feiertagen die erforderlichen Unterlagen parat gehabt. Unmittelbar vor Weihnachten hätten die Mitarbeiter letzte logistische Vorbereitungen für die „große Impfaktion“ in dem Korbacher Pflegezentrum getroffen.

Am Morgen des 27. Dezember traf schließlich das vierköpfige mobile Impfteam des Landkreises ein: ein Arzt, eine medizinische Fachangestellte, eine pharmazeutische Mitarbeiterin sowie Verwaltungsmitarbeiterinnen des Landkreises. Mit dabei hatte das Team Sie eine umfangreiche Ausstattung. Der begehrte Impfstoff wurde einem mobilen Kühlbehälter angeliefert. Außerdem mit im Gepäck war eine umfangreiche EDV-Ausstattung sowie medizinisches Equipment für die Impfung.

Hoffnung auf mehr Normalität

Gemeinsam mit Mitarbeitern des Pflegezentrums wurde der „Impfstützpunkt“ eingerichtet – von der Installation der EDV-Technik bis zum eigentlichen „Impfplatz“. Der gekühlte Impfstoff wird  in einem Nebenraum für die Injektion aufbereitet. Dann war es endlich soweit: Die Impfungen begannen.Verantwortlich dafür war der Korbacher Allgemeinmedizinzer  Joachim Kühlwein und dessen Team. Als erste Koracherin bekam dann Erna Jungclaus die Injektion.
Während die Impfungen verabreicht werden, bereitet die pharmazeutische Mitarbeiterin bereits weitere Impfdosen vor, denn der Impfstoff ist nach seiner Aufbereitung nur begrenzt haltbar. Nacheinander treffen die Senioren aus drei Wohnbereichen ein. Nach einem kurzen Aufenthalt mit Mund-Nasen-Schutz und Mindestabstand in der Wartezone, erhielten sie die Impfung.

„Das ist ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk, dass uns der Herr Doktor mit seinen  Helferlein bringt“,  scherzen zwei Bewohner. Sie und die anderen Senioren sind froh, die Impfung zu bekommen Sie hoffen, dass damit wieder mehr Normalität in ihr Leben einkehren wird.

Nach sechs Stunden ist die erste Impfaktion  im Haus am Nordwall abgeschlossen. Insgesamt wurden am Sonntag  62 Bewohnerinnen und Bewohner im Alter zwischen 80 und 98 Jahren geimpft.
In Kürze folgen weitere Bewohner sowie Mitarbeiter des Pflegezentrums.

Zum Schutz vor dem Virus ist allerdings eine zweite Impfung erforderlich . Diese erfolgt nach drei Wochen nach der ersten Injektion und ist bereits terminiert. Von einem kompletten Impfschutz ist eine Woche nach der zweiten Impfung auszugehen.

Waldeckische Landeszeitung 29.12.2020 (red/dau)

 

Bildunterschrift: Sie war die erste Korbacherin, die geimpft wurde: Die 91-Jährige Erna Jungclaus erhielt am Sonntag die Injektion von der medizinischen Fachangestellten Cathleen Rohn.
Fotos: Haus am Nordwall