Chatten mit Oma und Opa

Mit Skype & Co Besuchsverbote erleichtern

Das Corona-Virus bestimmt unser Tagesgeschehen – auch in Pflegeeinrichtungen: eingeschränkte Besuchsrechte erschweren den persönlichen Kontakt zwischen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen.

Corona-Krise heißt: Das reale Leben wird digital. Persönliche Kontakte werden zunehmend durch virtuelle Zusammenkünfte ersetzt – von der dienstlichen Videokonferenz bis zum Wohnzimmer-Orchester. Die digitale Welt gestaltet unser soziales Miteinander neu.

Warum also nicht auch im Altenheim? Das Haus am Nordwall, Zentrum für Pflege und Betreuung in Korbach macht es vor.

Das Virus darf nicht in die Einrichtung
„Niemand weiß derzeit, wie lange die Besuchsrestriktionen noch bestehen bleiben werden. Aber sie sind wichtig, denn wir müssen alle erdenklichen Vorkehrungen zur Vermeidung des Virus im Hause treffen“, erklärt Einrichtungsleitung Ribana Klabunde.
Dennoch leiden einige Bewohner sehr unter dem fehlenden Kontakt zu Ihren Angehörigen. Dies wollte das Team des Seniorenzentrums ändern und zögerte nicht lange mit der Umsetzung. Bereits kurze Zeit nach Inkrafttreten des Kontaktverbots wurde ein Multimedia-Tablet mit Skype-Zugang eingerichtet.

Skype und Whats App mit Oma im Altersheim
Nach anfänglicher Skepsis bei Bewohnern wie Angehörigen, ob das denn wirklich funktionieren könne, nehmen nun – viele auch regelmäßig – das Angebot wahr: Ob Enkelkind, Sohn, Schwiegertochter, Geschwister oder die ehemalige Nachbarin – man sieht sich jetzt wieder! Sei es in einem längeren Video-Chat oder einer spontanen kurzen Video-Botschaft – das Pflegekräfte der Wohnbereiche koordinieren dies mit allen Beteiligten und leistet Hilfestellung bei der konkreten Umsetzung.
Zusätzlich wurden nun (über die  Aktion eines deutschen Mobilfunkanbieters für Pflegeeinrichtungen) drei Mobiltelefone in Betrieb genommen. Auch diese werden von den Bewohnern gerne für Video-Telefonate mit Familie und Bekannten genutzt. Wie von Bewohnerin Luise Behle, die sich regelmäßig mit ihrer Tochter „verabredet“ und begeistert ist von den virtuellen Treffen.

„Die Videotelefonie ist eine großartige Sache – für Senioren wie Angehörige. Beide Seiten sehen, dass es ihrem Gegenüber gut geht und sie sich keine Sorgen machen müssen“,
sind die Erfahrungen von Pflegefachkraft Jessica Kühn. Sie und ihre Kolleginnen stehen gerne helfend zur Seite bei der Kommunikation via Internet und freuen sich, wenn sie damit immer wieder glückliche Momente im Alltag schenken.

 

Bildunterschrift: Pflegefachkraft Jessica Kühn unterstützt Bewohnerin Luise Behle beim Video-Chat mit ihrer Tochter