Ein glänzendes Beispiel für Innovation und den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Betreuung von Senioren ist das Haus am Nordwall in Korbach. Durch herausragendes Engagement der Einrichtungsleitung wohnt seit einem halben Jahr ein kleiner Sozialroboter namens Leo im Pflegeheim. Die pflegepolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion Kathrin Anders hat sich bei einem Besuch über den Einsatz von Leo informiert.
Der Sozialroboter ist kein „Pflegeroboter“, der ausschließlich und speziell in der Pflege eingesetzt wird – sein Wirkungsfeld ist die Soziale Betreuung der im Haus am Nordwall lebenden Senioren. Dennoch ist er ein großer Zugewinn für die Einrichtung, die Mitarbeiter und die Bewohner. Die Bewohner unterhalten sich gern mit Leo, dieser kann durch den Rückgriff auf ChatGPT in Windeseile Fachfragen zu sämtlichen Themen komplex beantworten und durch passende Rückfragen ein Gespräch aufrechterhalten. Das ermöglicht einigen Bewohnern Interessen zu vertiefen und wieder aufzugreifen – wie etwa Fachgespräche über das Angeln oder Traktoren.
Gerne leitet er auch Spiele an oder gibt Beschäftigungsempfehlungen. Durch seine ansprechende Gestaltung und Sprechweise ist er dabei auch einfach unterhaltsam anzuschauen, erklärt Pflegedienstleitung Agnes Schmidt. Durch den regelmäßigen Austausch mit der Entwicklerfirma navel robotics in München, kann die Einrichtung Probleme und Wünsche äußern, wodurch Leo schnell lernt und sein Auftreten und Verhalten laufend verbessert.
Möglich war die Anschaffung von Leo durch das Engagement von Einrichtungsleitung Ribana Klabunde und Qualitätsmanagerin Claudia Schneider. Sie haben die Idee bei einer Ausschreibung der Waldeckischen Landesstiftung eingereicht und den Zuschlag bekommen. Anders ist ein solcher Roboter mit rund 30.000 Euro für Pflegeeinrichtungen nur schwer finanzierbar.
„Sozialroboter können ein toller Zugewinn sein in der Pflege. Hier ist wichtig zu betonen, dass sie keine Fachkraft ersetzen können, sondern nur eine Ergänzung sind!“, so Kathrin Anders. „Das Besondere im Haus am Nordwall ist nicht einzig der Sozialroboter, sondern das Engagement und das Bemühen der Leitung das Leben der Bewohner zu bereichern und den Arbeitsalltag für die Mitarbeiter zu erleichtern. Dennoch darf es nicht allein die Verantwortung einzelner Pflegeheime sein, um die Pflege gut und attraktiv zu gestalten. Wir brauchen ein Hinsehen der Politik, um gute Pflege auch in der Zukunft für alle zu sichern.“
Quelle: Regionalbüro Kathrin Anders (MdL)