Korbacher Seniorenzentrum fördert die Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf
Im Haus am Nordwall geht man innovative Wege. Hier wurde mit der Kinderbetreuung am Wochenende ein neues Angebot für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etabliert.
Werktags können berufstätige Eltern die Betreuung ihrer Kinder meist gut organisieren, am Wochenende sieht dies ganz anders aus. Wenn Kindergärten und Tagesstätten nicht geöffnet sind, haben berufstätige Mütter und Väter am Wochenenden oft Schwierigkeiten mit der Betreuung ihrer Jüngsten“, weiß Pflegedienstleitung Agnes Schmidt.
Dies habe oft zur Folge, dass alleinerziehende Mitarbeitende an Wochenenden und Feiertagen keine Dienste versehen können. Dies sei einerseits für sie ein finanzieller Nachteil wie auch eine Mehrbelastung für die Kollegen, die diese Dienste abdecken müssen.
Eine lebendige Hausgemeinschaft
„Um unsere Mitarbeitenden zu unterstützen und bieten wir ab sofort eine Betreuung für Kinder am Wochenende hier in unserem Hause an“, erklärt Einrichtungsleitung Ribana Klabunde. Das Angebot wird gefördert vom GKV-Spitzenverband als Maßnahme in Pflegeeinrichtungen zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf gem. §8 Abs.7 SGB XI.
Die Eltern wissen ihre Kinder bestens versorgt und können entspannt arbeiten, denn die Jungen und Mädchen sind in ihrer Nähe. Sie werden individuell und vielseitig beschäftigt, können beaufsichtigt sicher spielen, drinnen oder draußen. Auch Besuche bei den Senioren und gemeinsame Aktivitäten mit den Senioren sind vorgesehen, freuen sich die Bewohnerinnen und Bewohner doch immer sehr über den Kontakt mit Kindern.
Antonia Grudzka ist Pflegefachkraft im Haus am Nordwall – sie und ihr Sohn freuen sich sehr über dieses Angebot. „Als alleinerziehende Mutter ist das Wochenende oft eine große Herausforderung. Jetzt habe ich die Gewissheit, dass mein Kind gut und sicher betreut wird, während ich arbeiten kann. Die Betreuung im Haus gibt mir die Ruhe, mich voll auf meine Aufgaben zu konzentrieren, ohne mir Sorgen machen zu müssen. Das ist wirklich toll!“
Zudem sei die Nähe zum Arbeitsplatz ein großer Vorteil – keine weiteren Wege vor und nach der Arbeit bedeutet für uns alle mehr Zeit und Ruhe.
Auch den Kontakt zu Senioren, den ihre Kinder aufbauen, schätzen die Eltern. Durch das regelmäßige Zusammensein mit älteren Menschen lernen die Kinder Geduld, Respekt und Empathie – Eigenschaften, die in der Schule und im Leben wichtig sind. Gleichzeitig geben die Kinder den Seniorinnen und Senioren Lebensfreude und Ansporn, sich aktiv zu beteiligen. Somit profitieren drei Generationen von dieser Initiative im Haus am Nordwall.
Autor: Claudia Schneider, Haus am Nordwall

